8/19/2008

Falls der Apostel Paulus in dieser Zeit erscheinen würde!

Seit kurzem ist die christliche Welt außer Rand und Band, denn der Professor Yong-Ok Kim an der Uni Semyeong hat ganz frontal die Dogmen des Christentums angegriffen.

In seinem neuesten Buch ‘Die Exegese der christlichen Bibel' (Verlag Baumstamm) weist er darauf hin, dass das jetzige Christentum eine aus der politischen Notwendigkeit des Römischen Kaisers entstandene kaiserliche, jedoch streng genommen keine echte Religion mit christlichen Lehren sei, und behauptet ferner, die Geschichte der Urkirche sei vom Toleranzedikt von Mailand im Jahr 313 an verfälscht worden.

Andererseits gehen die Meinungen dazu sogar unter den sogenannten rechtmäßigen Eingeweihten des Christentums auseinander, weshalb die Neugier der Außenwelt umso größer wird. Solche Kontroverse beschränkt sich nicht nur auf Korea, sondern ist bereits im Abendland, wo einst die christliche Religion in Hochblüte stand, vorgekommen.

Der britische Historiker Edward Gibbon machte einst auf den himmelweiten Unterschied zwischen den jetzigen Dogmen des Christentums und denjenigen in der Bibel aufmerksam, die seine von Christus direkt unterwiesenen Jünger niedergeschrieben haben, indem er in seinem Werk ‘Verfall und Untergang des römischen Imperiums' hervorhob:"Falls der Apostel Paulus oder Petrus nach Oxford oder Genf (wo sich das Priesterseminar mit reformierten Glaubenslehren befand) ginge, könnte er nicht umhin, den Katechismus auswendig zu lernen und sich aufs Neue die Auslegungen der orthodoxen Exegeten ihres HERRN einzubläuen."

Handelt es sich dann hier um eine entartete Lehre nach dem Geschmack der Abtrünnigen oder um eine heidnische Dogmatik, die wie die heutige Glaubenslehre, gemäß der Behauptung von Edward Gibbon bzw. Professor Kim, mit der Heilsbotschaft des Urchristentums wenig zu hat? Mit was für Folgen würden wohl diejenigen, die um des ewigen Lebens im Himmel willen gottgläubig sind, zu rechnen haben, wenn diese Mutmaßung die Realität der christlichen Welt widerspiegelte? Geht es da wirklich nicht um eine widerspruchsvolle Gläubigkeit, falls wir uns als wahre Christen angeben, obwohl unser Glaubenseifer letzten Endes auf den Weltanschauungen des Heidentums, die gar nicht im Zusammenhang mit den Belehrungen Christi stehen, oder althergebrachten Sitten der Menschheit beruhen?

Hier wollen wir das Rad der Zeit um 2000 Jahre zurückdrehen und uns von Paulus, einem der Apostel der Urkirche, in die Lehre des Urchristentums einweihen lassen.

Der Apostel Paulus, der 13 von den 27 Büchern der des Neuen Testaments verfasst hat und auch nach seinem Tod vor 2000 Jahren noch heute die Aufmerksamkeit der Christen auf sich zieht, ist die zentrale Figur in der Urchristentumsgeschichte. Paulus war der beste Evangelist, der fünfmal das Römische Reich und die Küsten am Mittelmeer bereiste und die Heilsbotschaft verkündete. Aber er galt damals nicht als ein Prophet, der von seinen Zeitgenössen anerkannt und willkommen geheißen wurde.

Er wurde als Rädelsführer der Nazarener-Sekte von den Juden vor Gericht gestellt, aus dem Dorf vertrieben und geriet wegen der falschen Glaubensbrüder in Lebensgefahr. Außerdem wurde er als Gefangener gepeitscht, auch ins Gefängnis geworfen und litt unzählige Male Hunger. Um was für Lehren des Urchristentums, die der Apostel Paulus ungeachtet dieser Not und Martyriumsgefahr allen Völkern zu verkünden suchte, handelte es sich?

Paulus, die Schlüsselfigur in der urchristlichen Glaubenslehre, legte großen Wert auf "die Errettung durch Jesus Christus in Menschengestalt" (1. Timotheus 2:5). Die Juden hingegen, die sich eine geistige und nicht leibhafte Anwesenheit Gottes auf Erden vorgestellt hatten, verachteten den in diese Welt gekommenen Jesus und verfolgten die Urgemeinde sowie den Apostel Paulus, der unerschrocken die Voraussetzung des Glaubens an Jesus für die Seelenrettung verkündete.

Zweitens achtete der Apostel Paulus auf das von Jesus höchstpersönlich beschlossene Gesetz Christi bzw. den neuen Bund und hielt unter anderem die Passahfeier für das größte Fest und nahm auf die testamentarische Verfügung Jesu hin das Abendmahl ein. (s. Lk 22:7, 1. Kor 5:7)

Drittens heiligte der Apostel Paulus den Sabbat (Samstag), den siebenten Wochentag, also den Gottesdiensttag der Urkirche (Apg 17:2), wobei ihm das Beispiel Jesu am Ruhetag als die allgemeinen Richtlinien für sein ganzes Verhalten diente. (Lk 4:16)

Viertens lehrte Paulus die Frauen der Urkirche die Notwendigkeit, im Gottesdienst ein Kopftuch zu tragen, und zeugte von der Gottes Willen widergebenden Botschaft Jesu Christi, zum Gedenken an die Ordnung der Schöpfung. (1. Kor 11:1-4)

Fünftens bezeugte der Apostel Paulus, dass es im Himmel die geistige Gottmutter Jerusalem gebe und er auch aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den geistigen Kindern der Himmelsmutter gerettet werden könne. (Gal 4:26)

Wir können uns aufgrund der vom Apostel Paulus verkündeten Glaubenslehre des Urchristentums eindeutig davon überzeugen, dass diese sich grundlegend vom jetzigen christlichen Kirchendogma unterscheidet.

Von welchem Standpunkt aus sollten wir nun das dogmatische Streitgespräch, das sich neulich in der einheimischen christlichen Welt entfacht hat und seinem Höhepunkt nähert, betrachten? Diejenigen, die diese Problematik aufgeworfen haben, unterstreichen einstimmig, dass sich jeder Christ bei seiner Urteilsbildung auf die Worte Gottes bzw. die Bibel berufen solle.

Ein Disput unter Ausschluss der Heiligen Schrift wäre sinnlos, da das Ziel des Glaubens letzten Endes die Seligkeit der Seele ist. (1. Petr 1:9) Da die Seelenrettung von Gott abhängt, müssen wir uns bei der Entscheidung umso mehr auf die Bibel berufen.

Der streng gottgläubige Apostel Paulus scheute nicht mal solche schauderhafte Ausdrucksweise, dass derjenige, der ein anderes Evangelium predige, als die Apostel des Urchristentums einschließlich Paulus verkündet hätten, veflucht sei. (Gal 1:8)

Wir sind jedoch sehr neugierig auf das Ausmaß seiner Zurechtweisung wegen des jetzigen Christentums voller Problematik, falls er in dieser ob der christlichen Glaubenssätze verwirrten Kirchenwelt erschiene.

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